Gestern abend habe ich mir seit langem wieder einmal die Statistik meines Blogs angeschaut:
Die Tendenz ist klar zu erkennen: Seit 2014 ist mein Blog auf dem absteigenden Ast. 🙂 Kein Wunder: Im Jahr 2016 habe ich genau einen (in Worten: einen) Blogartikel verfasst, in dem ich ein Video eines Vortrags zum Thema Medienbildung, ITG und Informatik geposted habe. In den Jahren zuvor ist meine Blogaktivität auch zurückgegangen: Während ich in den Jahren 2009 bis 2011 noch 50 bis 80 Blogbeiträge pro Jahr geposted habe, waren es 2014 und 2015 noch 9 bzw. 6 Beiträge. Ein guter Zeitpunkt für eine Analyse!
Woran liegt es, dass meine Blogaktivität so stark zurückgegangen ist?
Diversifikation: Ich betreue nicht mehr nur einen Blog, sondern zig Blogs. Da wäre zum Beispiel meine Website dunkelmunkel.net, die ich dazu nutze, mal kurz eine Info rauszuhauen (wie beispielsweise einen Hinweis auf die Veröffentlichung eines Beitrags in einer Zeitschrift oder in einem Konferenzband). Dann gibt es die Blogs meiner Forschungsgruppe Playgroup Heidelberg, der Educational Design Research Group an der PH Heidelberg und des Projekts Flip your class! Diversifikation bedeutet dabei nicht nur, dass Beiträge über mehrere Informationskanäle verteilt werden, sondern dass auch die für das Bloggen begrenzten Zeitressourcen aufgeteilt werden. Und wenn man eine Seite wie dunkelmunkel.net hat, auf der man einfach schnell mal was raushauen kann, dann ist dies viel schneller gemacht, als einen ausführlichen Artikel auf cspannagel, dunkelmunkel & friends darüber zu schreiben.
Steigende Bedeutung von Video: Das Jahr 2013 war das Jahr des MOOCs. Mit dem MOOC Production Fellowship des Stifterverbands erhielten wir den Auftrag, einen Mathe-MOOC zum Thema Mathematisch denken! zu produzieren. Der Produktionsaufwand war immens – und zwar im Jahr 2014. Damit einher ging – wär hätte es gedacht, die Einrichtung eines neuen Blogs. Darüber hinaus produzierte ich ihm Rahmen von Flipped-Classroom-Veranstaltungen und Vorträgen jede Menge Videos. Und wer Videos produziert, hat keine Zeit mehr zum Schreiben.
Neue Aufgaben: Das Jahr 2016 war bislang das dünnste Blog-Jahr ever. Dies hängt damit zusammen, dass ich Anfang des Jahres neue Aufgaben in der Hochschule übernommen habe. Mit dem Prorektorat für Forschung, Medien und IT kümmere ich mich an der PH Heidelberg um die Ressorts Forschung und Entwicklung, Nachwuchsförderung, Transfer und Innovation, Medien, IT und Campusmanagement. Und das macht man nicht einfach so nebenbei – das hatte Top Priority. Die Einarbeitung war hart und aufwändig.
Mittlerweile juckt es mich aber wieder in den Fingern. Das heißt – das tut es schon lange. Ich habe immer wieder Stichpunkte gesammelt mit Ziel, „irgendwann“ mal darüber zu bloggen. Außerdem entstehen neue Blog-Ideen zu den Themen, mit denen ich mich im Prorektorat beschäftige. Jede Menge Stoff, kann man sagen.
2017 wird das Revival-Jahr für meinen Blog. (Das schreibe ich jetzt, um mich selbst zu pushen.) Und technisch bin ich dafür auch neu aufgestellt: Ich bin mittlerweile komplett auf iPhone, iPad und MacBook umgestiegen. Schneller, wendiger, effektiver und mit mehr Spaß habe ich noch nie gearbeitet. (Diese unglaubliche Macht der Mac-Tastenkombinationen!) Gestern habe ich mir zusätzlich noch Blogo installiert, in dem ich Blogskizzen sammle und weiterentwickle, bis sie publikationsreif sind.
Hach, ich freu mich, wieder hier zu sein. 🙂
[…] https://cspannagel.wordpress.com/2017/01/08/blogpause-beendet/ […]
Ich bin gespannt! Zumal ich selbst seit einiger Zeit im Zusammenhang mit dem aktuellen „shift from teaching to learning“ der mich als Vorläufer entdeckt hat. Tatsächlich habe ich, wie du (vielleicht) weisst bereits 1980 damit begonnen, stets zu überlegen, was in den Köpfen der Adressaten passiert (Informationsvearbeitung und Konzeptualisierung). Also waren die wichtigsten Bezugswissenschaften für mich bereits Anfang der 80er Jahre die Neurowissenschaften. Ich werde auf jeden Fall deine Einträge lesen und mich inspirieren lassen!
Mein erster Satz ist komisch, schade, dass man einen Beitrag nicht nachträlich verändern kann. Also „Zumal ich selbst(…) mich wieder sehr intensiv auf dem Bereich LdL einbringe“ muss der Satz heißen! 🙂
Schön, Christian – du tust was gegen das Blogsterben (http://gabi-reinmann.de/?p=5451). Willkommen zurück 🙂
Welcome back!
hurra 🙂
Ich arbeite auch schon lange auf Macs. Als Editor kann ich Ulysses empfehlen – der Support für WordPress-Blogs ist Klasse und spart nochmal wieder Zeit. Außerdem sind markup-Editoren erste Sahne für Bloggen und Schreiben überhaupt.
…trotzdem muss ich auch alle paar Monate (oder Jahre) erneut durchstarten…dabei hilft mir persönlich, das Design zu ändern. Also einfach ein anderes Theme wählen. Gerade bin ich auf Twenty-Seventeen angekommen…Dein Design ist gefühlte 10 jahre alt…
Da ich hauptberuflich als Lehrer in einer Schule arbeite und auch noch Zeit ohne digitale Geräte haben möchte, geht es mir ganz ähnlich mit dem „einschlafen“ meines Blogs. Zunächst habe ich kurze Dinge auf Twitter verlagert, da schau ich mehrmals die Woche rein und leite Interessantes weiter oder schreibe auch eigene kurze Kommentare.
Für einen Blogbeitrag braucht es für mich dann schon ein besonderes Ereignis, von denen es immer mal welche gibt, aber da ich mich bemühe vor dem Veröffentlichen auch etwas an so einem Artikel zu schleifen und hin- und her-überlege, brauche ich dafür Muße.
Die gibt es schon immer mal wieder, aber dann kommt da noch der (auch hier http://gabi-reinmann.de/?p=5451#comment-416524 z.B. erwähnte) Mangel an Rückmeldung, Austausch… Dabei kommentiere ich auch seltener andere Blogs, als auf meinem eigenen zu schreiben, das geht anderen vielleicht ebenso.
Meine Motivation mit dem Bloggen anzufangen (und weiterzumachen) hatte kaum etwas direkt mit meinem Job zu tun (ich bekomme kein Geld dafür, keine Anrechnung in irgendeiner Weise und auch keine Angebote oder sowas) obwohl ich über Inhalte meines Jobs blogge (hier: http://www.haukemorisse.de/blog). Das geht anderen Lehrer_innen vermutlich genauso – im Vergleich zur Arbeit an einer Uni ist es ein zusätzliches „Hobby“ und forschen oder Infos austauschen gehört nicht zum „Kerngeschäft“ in der Schule, im Gegenteil, diese Ebene findet meist schon kaum im eigenen Kollegium statt (und wenn in Form von konkreten, leicht übertragbaren Unterrichtsmaterialien, nicht abstrakten Konzepten o.ä.)
Trotzdem gibt es zwei Dinge, die mich motivieren: Einerseits eigene Ideen, die ich nachahmenswert finde offen zu streuen und anderen zur Verfügung zu stellen in der ziemlich selbstlosen Hoffnung auf kleine Beiträge zu Bildungsprozessen – ähnlich open source und creative commons.
Und zweitens die nicht selbstlose Motivation ein bisschen gesehen zu werden mit Ideen und Materialien, Feedback zu erhalten, vielleicht sogar dass andere Ideen übernehmen und rückmelden, dass es funktioniert und hilft. Das passiert selten und ob die Lesenden etwas mit meinen Ideen anfangen können kann ich auch nur spekulieren. Das ist schade und funktioniert z.B. bei Twitter besser, schneller. Aber auch oberflächlicher.
Und meine Zeit kann ich auch gut in interessante Unterrichtsvorbereitungen stecken, da bekomme ich grundsätzlich immer direkt Feedback und zu verbessern und experimentieren gibt es im Alltag immer etwas.
Also mein Vorhaben ist, das Tempo runterzuschrauben beim Bloggen, aber es auch im Auge zu behalten und nicht nur lesen, sondern auch (und wenn es kurz ist) bei anderen öfter zu kommentieren.
Soweit ein paar Gedanken
Lieber @birkenkrahe! Mensch, danke für die Inspiration, ich habe es Dir auf der Lernspielwiese gleich mal nachgetan… und Twenty-Seventeen installiert. Das einzige, was ich eventuell noch ändern würde ist, dass nicht immer gleich die ganzen Artikel lesbar sind so untereinander… sondern nach dem Teaser ein Weiterlesen-Link. Aber da habe ich noch nicht rausgefunden, wie ich das flugs ändern kann.
DANKE jedenfalls für den SUPER Tipp!
LG @mons7
Hey Ho! Ich freue, mich dass Du Dich selbst unter Druck setzt 😉 Manchmal geht es eben nicht anders, wenn man die Dinge, die man eigentlich tun möchte, doch nicht macht 😉
Liebe Grüße
Marcel
Ich freu mich! Die anderen Sites waren es nicht so für mich. Jetzt geht es hier weiter. Schön!
Vielen Dank an alle für das positive Feedback und die vielen Tipps! Ich hatte gar nicht bemerkt, dass es sich um einen allgemeinen Trend zu handeln scheint, wie Gabi Reinmann in ihrem Blog schreibt und wie ich einigen Feedback-Tweets entnehme. Dann arbeiten wir mal gegen das Blogsterben! 🙂
Wie schoen fuer dich.
Liebe Gruesse
Monika