Archiv für die Kategorie ‘Computer Science’

Heute habe ich im Rahmen des Informatiklehrertags 2016 an der Universität Heidelberg einen Vortrag zum Thema „Medienbildung, ITG, Informatik – Was brauchen wir?“ gehalten. Darin ging es um die Frage, in welcher Form Medienbildung und informatische Bildung in den Bildungsplänen verortet werden sollte. Fazit: Medienbildung fachintegrativ und Informatik als Pflichtfach. Hier ist das Video des Vortrags:

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iLearnIT

Veröffentlicht: Mittwoch, Mai 21, 2008 in Computer Science, Educational Informatics

Es gibt eine neue, wirklich sehr goldig aufgemachte Webplattform zum Lernen informatischer Grundkenntnisse: iLearnIT. Alle zwei Monate gibt es ein neues Thema zu entdecken. Das Projekt wird von der Hasler Stiftung unterstützt, die Projektleitung liegt bei Beat Döbeli Honegger.

Im Seminar „Computereinsatz in der Schule“ behandeln wir verschiedene Rollen des Computers im Unterricht: Computer als Kommunikationsdienst, Computer als Informationsdienst, Computer als Programmiersystem usw. Wie man sich leicht vorstellen kann, gibt es unendlich viele Möglichkeiten, wie man das Seminar inhaltlich ausgestalten kann. Dabei ist problematisch, dass man sich als Dozent sehr leicht verschätzt und Dinge macht, welche die Teilnehmer langweilen oder die bereits in anderen Veranstaltungen gemacht worden sind.

Daher habe ich mit heute entschieden, eine Abwandlung der Galeriemethode zu verwenden, um einerseits die verschiedenen Rollen des Computers im Unterricht gemeinsam mit den Teilnehmern zu elaborieren und um andererseits Themen zu bestimmen, die wir in den weiteren Seminarsitzungen behandeln werden. Folgendes Vorgehen habe ich dabei gewählt: Auf mehrere Whiteboards habe ich jeweils eine Rolle des Computers als Überschrift geschrieben. Die Teilnehmer haben sich in Gruppen zu 2-3 Personen zusammengefunden und auf die Whiteboards verteilt. Die Aufgabe dabei war, zu der Rolle des Computers auf dem Whiteboard ein Brainstorming zu machen. Nach 5 Minuten wurde im Uhrzeigersinn rotiert, sodass die Gruppen jetzt vor einem anderen Whiteboard standen. Hier konnten sie zunächst die Ergebnisse der vorherigen Gruppe lesen und schließlich ihre weiteren Ideen hinzufügen. Nachdem alle Gruppen an allen Whiteboards gewesen waren, sind wir als Gesamtgruppe von Whiteboard zu Whiteboard gelaufen, haben Fragen geklärt und Themen ausgemacht, welche die Teilnehmer besonders interessieren.

Ich muss sagen, dass ich diese Methode für absolut geeignet halte, um in einem komplexen und aspektreichen Themenfeld mögliche Seminarinhalte zu bestimmen, die auch die Teilnehmer interessiert. Vielleicht hat ein Teilnehmer Lust, das zu kommentieren? Wie hat Ihnen die Methode gefallen?

Hier sind übrigens die Ergebnisse. Die Fotos können den Teilnehmern gleichzeitig als Ideensammlung für neue Weblog-Artikel dienen: Vielleicht möchten Sie sich einen Aspekt herausgreifen und einen Artikel dazu schreiben?

Computer als Kommunikations- und Kooperationsdienst
Kommunikations-_und_Kooperationsdienst

Computer als Informationsdienst
Informationsdienst

Computer als Lehr- und Lernmedium
Lehr-_und_Lernmedium

Computer als Denkwerkzeug
Denkwerkzeug

Computer als Programmiersystem
Programmiersystem

Rechnerraum-Steuerung mit iTALC

Veröffentlicht: Freitag, Februar 22, 2008 in Computer Science, School, Tools

In einem Mailinglisten-Thread wurde ich auf iTALC aufmerksam gemachg. iTALC ist ein System, mit dessen Hilfe man in einem Rechnerraum (also beispielsweise in einem (hoch)schulischen Computerraum) die einzelnen Rechner und deren Monitore steuern kann. Eine Testinstallation in einem unserer Rechnerräume hat gezeigt, dass das System sehr leistungsfähig und wirklich gut ist.

Es bietet u.a. die folgenden Features:

  • Man kann Monitore von Schülern auf den Lehrercomputer schalten. Somit können Schüler/Studenten ihre Ergebnisse vom Platz aus demonstrieren, wenn der Lehrercomputer gleichzeitig an einen Beamer angeschlossen ist.
  • Man kann alle Schülerrechner gleichzeitig sperren bzw. entsperren. Sehr sinnvoll, wenn man die Aufmerksamkeit aller haben möchte. 🙂
  • Man kann den Lehrermonitor auf alle Schülermonitore schalten. Evtl. sinnvoll, wenn man etwas demonstrieren möchte, aber kein Beamer vorhanden ist.
  • Darüber hinaus bietet iTALC noch Fernsteuerungsfunktionalität u.ä. Dies ist vielleicht interessant für Lenrgruppen an verteilten Orten.

Weiterer Vorteil: iTALC ist frei und open source. Das heißt, für Schulen ist das System wirklich attraktiv!

IMAS an der RWTH Aachen

Veröffentlicht: Freitag, Februar 22, 2008 in Computer Science

Prof. Dr. Ulrik Schroeder bietet an der RWTH Aachen ein Portal für Unterrichtsideen und -materialien für das Fach Informatik an: IMAS – Informatik-Material für die Schule. Die Materialien sind einerseits nach Themen, andererseits nach Methoden sortiert. Zahlreiche Materialien sind dort bereits zu finden.

Mitarbeiter/-innenstelle in Projekt

Veröffentlicht: Donnerstag, Februar 14, 2008 in Announcements, Educational Informatics

Im Forschungsprojekt „Informatikspezifische Prozesse beim Lernen und Lehren mit Computern“, das im April 2008 an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg beginnt, ist eine Mitarbeiter/-innenstelle (E13, 50%, befristet) zu besetzen. In der Ausschreibung gibt es nähere Informationen zum Bewerbungsprozedere.

Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Lehramt mit Fach Informatik / Informatik mit pädagogischen Qualifikationen / Psychologie oder Pädagogik mit Qualifikationen im E-Learning-Bereich) und das Interesse an didaktisch-methodischen und kognitionspsychologischen Fragestellungen.

Ich freue mich über jede Bewerbung!

Speed-Recherche

Veröffentlicht: Samstag, Januar 26, 2008 in Cooperative Learning, Educational Informatics, Presentation

Am letzten Donnerstag habe ich in einer Veranstaltung mal was Neues ausprobiert: Speed-Recherche (so will ich es mal nennen). Die Studierenden hatten 45 Minuten Zeit, sich in kleinen Gruppen über bestimmte Themen im Bereich Internet und Recht zu informieren und hierzu Präsentationen vorzubereiten. Anschließend wurden die Präsentationen sofort gehalten. Die Themen waren dabei:

  • Vorratsdatenspeicherung
  • Veröffentlichung persönlicher Daten im Netz
  • Cyberbullying
  • Urheberrechtsverletzungen

Mich hat dabei mal wieder erstaunt, wie schnell man sich heute über ein Thema informieren und anschließend sogar einen fachlichen Vortrag darüber halten kann, selbst wenn man nur vages Vorwissen mitbringt.

Die Zeitknappheit bei der Vorbereitung hat natürlich auch methodische Vorteile. Wenn sich ein Team schnell vorbereiten muss, dann müssen sie sich die Arbeit aufteilen. Dies läuft unter den Stichworten „positive gegenseitige Abhängigkeit“ und „individuelle Verantwortlichkeit“, wie es Johnson und Johnson (1993) formulieren. Die Gruppe kann nur ein gutes Ergebnis abliefern, wenn alle ihren Teil dazu beitragen. Dabei ist vielleicht auch die Gefahr geringer, dass es „Mitläufer“ gibt.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist vielleicht, dass die Folienanzahl in einem überschaubaren Rahmen bleibt. 🙂

Literatur:

Johnson, D. W. & Johnson, R. T. (1993). Cooperative learning and feedback in technology-based instruction. In: J. V. Dempsey & G. C. Sales (Hrsg.), Interactive instruction and feedback (S. 133-157). Englewood Cliffs, NJ: Educational Technology Publications.

Neuer Ausbildungsberuf: Matse

Veröffentlicht: Donnerstag, September 6, 2007 in Computer Science, Mathematics

Matse – das ist ein neuer Ausbildungberuf: Mathematisch-technischer Software-Entwickler. „Die Hauptanforderungen des neuen Ausbildungsberufs sind Konzeption, Realisierung von Wartung von Softwaresystemen auf Basis mathematischer Modelle“, so das Darmstädter Echo am 25.8.2007. Wer diesen Beruf erlernen will, muss Begeisterung für Mathematik zeigen. Programmieren muss man nicht können – dies erlernt man in der Ausbildung. Hier werden also technische Problemlöser mit mathematisch-strukturellem Wissen ausgebildet. Das Konzept gefällt mir.

Das erinnert mich an das erste Semester meines Informatikstudiums. Viele meiner Kommilitonen (auch ich) waren überrascht, dass das Informatikstudium sehr viel Mathematik enthält (im Grundstudium an der TU Darmstadt ca. 50%). Einigen hatte dies das Genick gebrochen – Informatik ist eben mehr als Surfen, etwas rumprogrammieren und Linuxserver administrieren. Informatik und Mathematik sind wie Bruder und Schwester – dies wird durch die Bezeichnung des neue Ausbildungsberufs sehr schön transportiert.

Eine Webseite für Matse-Interessierte gibt es natürlich auch.

Wieder einmal ein grandioses Buch gelesen: „Engines for Education“ von Roger C. Schank und Chip Cleary. Thema: Wie uns Computer helfen können, aktives, selbstbestimmtes und entdeckendes Lernen zu fördern. In dem Buch werden verschiedene Formen des Lernens beschrieben und jeweils mit überzeugenden Beispielen aus der Software-Schmiede des Institute for the Learning Sciences untermauert. Folgende Lernformen werden aufgegriffen:

  • Learning by Doing
  • Incidental Learning
  • Learning by Reflection
  • Case-Based Teaching
  • Learning by Exploring
  • Goal-Based Learning

Die Autoren vertreten teilweise sehr extreme Positionen, begründen diese aber immer sehr überzeugend. So fordern Sie beispielsweise den Verzicht auf starre Curricula und die bedingungslose Orientierung an den Interessen der Lernenden. Auch wenn manche Aspekte vermutlich im heutigen Schulalltag in voller Gänze nicht umzusetzen sind, vermittelt dieses Buch aber eine sehr positive Grundstimmung: „School should be fun. […] Mostly, they [the students] should be learning that learning is fun. They should be learning that expanding one’s horizons is fun, that learning you were wrong about something is not so painful, and that taking an educational risk is worth doing. They should be learning that school is a good place to do these things. […] But there is no reason children cannot have intellectual fun, cannot be excited by ideas, and cannot be challenged to acquire new knowledge. Natural learning is a basically enjoyable thing to do. Two-year-olds love to learn. Many adults love to learn. Only school-age children associate learning with fear of failure. We must get the fear of failure out of the school system.“ (S. 217-218). Ich finde, dieser Absatz ist wahnsinnig gut formuliert (manchmal habe ich den Eindruck, amerikanische Autoren können so etwas besser formulieren als deutsche Autoren) – und so ist das ganze Buch.

Das Buch gibt es übrigens auch online in einer Hypertext-Variante. Viel Spaß beim Stöbern.

[Update] Ich hab die Literaturangabe vergessen: Schank, R. C. & Cleary, C. (1995). Engines For Education. Hillsdale, NJ: Lawrence Erlbaum Associates.

Am Montag, den 22.1.2007, halte ich im Rahmen des biologiedidaktischen Forschungskolloquiums an der Uni Bayreuth einen Vortrag über animierte Demonstrationen und reduzierte Benutzungsschnittstellen beim Lernen mit Computern. Interessierte können gerne teilnehmen. Vorab schon mal einige Infos und die Kurzfassung.