Vor einiger Zeit hat Max Woodtli einen Vortrag an der PH über Moodle und Lerncoaching gehalten. Seitdem bin ich begeistert von Coaching-Methoden und habe ich auch ein wenig damit beschäftigt. Heute habe ich in der ersten Sitzung meiner Tagespraktikumsgruppe eine Methode angewendet, die mir Max nach dem Vortrag damals beschrieben hat – und sie funktioniert prächtig!
Die Situation: Heute saßen in dem Seminarraum 8 Studentinnen, die am Tagespraktikum teilnehmen. Mein Ziel war es, eine Atmosphäre zu erschaffen, in denen die Studentinnen sich als konstruktives Team auffassen, das gemeinsam die kommenden Aufgaben angeht und sich gegenseitig unterstützt. Dabei wollte ich, dass die Studentinnen sich selbst überlegen, wie sie sich als Team begreifen möchten und wie sie dies konkret umsetzen.
Die Methode: Nach der Vorstellungsrunde habe ich folgende Situation beschrieben:
Stellen Sie sich vor, wir befinden uns nicht im Jahre 2008, sondern im Jahr 2018. In 10 Jahren kommen wir auf die Idee, uns nochmal zu einem Bierchen in einer Kneipe zu treffen, um über alte Zeiten zu plaudern. Natürlich sprechen wir dann auch über das Tagespraktikum. Dabei werden Sätze fallen wie „Ich fand damals sehr gut, dass…“ oder „Ich erinnere mich immer wieder gerne daran, wie wir…“ oder „Einen besonders positiven Eindruck hat bei mir hinterlassen, dass…“. Versuchen Sie sich auszumalen, was Sie gerne in dieser Situation denken würden, und zwar möglichst konkret!
Anschließend haben die Studentinnen für sich einen Satz in der oben beschriebenen Art formulieren müssen. Diese Sätze haben wir dann als Mindmap gesammelt. Anschließen hatten wir ein Bild der Dinge vor Augen, an die wir uns in 10 Jahren gerne erinnern würden. Als nächstes war mein Anliegen, die Studentinnen möglichst konkrete Handlungen ausarbeiten zu lassen, wie wir diese Ziele erreichen können. Dazu versetzten wir uns wieder ins Hier und Jetzt:
Nun begeben wir uns wieder ins Jahr 2008 an die PH. Wir sind in der glücklichen Situation, dass das Tagespraktikum noch komplett vor uns liegt. Das heißt, es liegt in unserer Hand, das Tagespraktikum so zu gestalten, dass wir uns in 10 Jahren genau so erinnern, wie Sie es beschrieben haben. Was müssen wir Ihrer Meinung nach tun, damit dies geschieht? Schreiben Sie wieder einen Satz auf – bitte möglichst konkret ausmalen!
Anschließend entstand wieder eine Mindmap, diesmal mit den konkreten Handlungsanweisungen.
Ich muss sagen, mit dieser Methode schafft man eine sehr gute anfängliche Atmosphäre in einem solchen Seminar. Zudem wird den Teilnehmern bewusst, dass es in ihrer Hand liegt, das Seminar so zu gestalten, dass alle damit zufrieden sind.
Kennt ihr ähnliche Methoden? Habt ihr so etwas auch schon mal ausprobiert?