Open Science 2.0

Veröffentlicht: Samstag, Oktober 8, 2011 in OeffentlicherWissenschaftler

Das Experiment in Maputo ist tatsächlich geglückt: Ich habe dort einen Vortrag zum Thema „Open Science in the Web 2.0 – Building learning networks with wikis, weblogs, and twitter“ gehalten, und das ganze wurde per ustream.tv gestreamt. Darüber hinaus hatten wir einen Twitter-Backchannel mit Twitterwall, um den Teilnehmern draußen eine Kommunikationsplattform zu bieten.

Bei der Vorbereitung ist mir eine Parallele zwischen der Entwicklung des Web und der Entwicklung öffentlicher Wissenschaft aufgefallen: In den „old days of the internet“ a war das Web eine Umgebung, in der nur wenige publiziert und viele gelesen haben. Ähnlich verhält es sich mit öffentlicher Wissenschaft: Früher wurde darunter überwiegend verstanden, wissenschaftliches Wissen in die Gesellschaft zu transferieren, z.B. mit Hilfe populärwissenschaftlicher Literatur, VHS-Kursen, Museen, TV-Sendungen usw. Wenige (Wissenschaftler) produzierten, viele (Gesellschaft) konsumierten. Open Science 1.0 sozusagen.

Immer bedeutsamer wurde in den letzten Jahren der Begriff Open Access: Wissenschaftler stellen ihre Artikel, Daten und Materialien online, sodass sie jeder (insbesondere andere Wissenschaftler) lesen bzw. verwenden können. Dies ist schon prozessorientierter als der Transfer wissenschaftlichen Wissens, geht mir aber noch nicht weit genug. Daher: Open Science 1.5.

Bei Open Science 2.0 wird nicht wissenschaftliches Wissen mitgeteilt (produktorientiert), sondern die Gesellschaft wird in den Prozess der Produktion wissenschaftlichen Wissens einbezogen (prozessorientiert). Wissenschaftler vernetzen sich mit Nicht-Wissenschaftlern, bilden Teams und lösen gemeinsam Probleme. Ganz ähnlich also der Entwicklung im Web: Open Science 2.0 und Web 2.0 teilen sich Eigenschaften wie Kollaboration, Partizipation, Vernetzung.

Das Ganze wird im Video noch näher ausgeführt:

Die Folien stehen auch online (sie sind im Video nicht so gut zu erkennen). Wer sich noch tiefer für Open Science 2.0 interessiert, auf meiner dazugehörigen Wiki-Seite hab ich einiges zusammengestellt. Vor kurzen hat außerdem Oliver Tacke einen sehr schönen Beitrag dazu verfasst.

Kommentare
  1. Ralf Lippold sagt:

    Hallo Christian – habe Deine Aktivitäten mit großem Interesse verfolgt. Bin persönlich auf http://opensciencesummit.com am 22./23.10. in Mountain View eingeladen, um von dort als Blogger in Residence zu berichten. Gegenwärtig bin ich dabei finanzielle Unterstützer zu finden. Welches Vorgehen empfiehlst Du (für einen Nicht-Wissenschaftler)?

    Grüße aus Dresden
    Ralf

  2. cspannagel sagt:

    Hi Ralf! Danke für den Hinweis auf opensciencesummit – das ist ja interessant! Scheint aber leider nicht gestreamt zu werden… oder weißt du da was?
    Und: Finanzielle Unterstützer wofür?

  3. […] SCIENCE Open Science 2.0: Das Experiment in Maputo ist tatsächlich geglückt: Ich habe dort einen Vortrag zum Thema […]

  4. Test sagt:

    Hey, diesmal mit heller Hose ….

  5. cspannagel sagt:

    Ja, wegen der Moskitos… die mögen helle Klamotten nicht (genauso wie ich :-))

  6. […] und Twitterwall in Bad Urach einklinken (soweit noch nix Neues, so ähnlich lief’s auch in Maputo). Jetzt die Impro-Idee: Ihr werft mir Stichwörter über Twitter zu Chancen und Risiken des Social […]

  7. […] und Arbeitsprozesse können webgestützt ablaufen, in Wikis, in Foren, in Etherpads, sonstwo. Open Science 2.0 eben. Gefällt mir:LikeSei der Erste, dem dieser post […]

  8. […] die in Deutschland laut über OpenScience nachdenken. Das sind zum Beispiel Oliver Tacke und Christian Spannagel. Andere wie Jan Schmidt und Florian Freistetter sprechen wenig drüber, aber dokumentiere […]

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