OpenStreetMap: Wir werden’s testen

Veröffentlicht: Dienstag, Dezember 23, 2008 in Standardanwendungen II, Teaching, Web 2.0

Demnächst werde ich meinen ersten Kartierungstest mit openstreetmap.org durchführen. Im nächsten Jahr möchte ich das nämlich in meiner Lehrveranstaltung „Standardanwendungen II – Tabellen und graphische Darstellungen“ mit meinen Studenten ausprobieren. Dabei geht’s im Detail um folgendes:

OpenStreetMap ist ein freies Projekt für Karten (ähnlich google maps, nur eben unter einer freien Lizenz). Bei OpenStreetMap kann sich jeder beteiligen und Daten hinzufügen. Darüber hinaus hat OpenStreetMap den Vorteil, dass die Daten sehr detailliert sein können: Briefkästen, Waldwege in unterschiedlicher Beschaffenheit und Abwasserkanäle können eingetragen werden.

Wie kann man sich dort beteiligen: Man latscht mit einem GPS-Tracker (zum Beispiel diesem hier) durch die Gegend und zeichnet alle GPS-Daten auf (also den Weg, den man gelaufen ist). An markanten Punkten (Kirchen, Briefkästen, öffentlichen Toiletten, usw.) setzt man außerdem im GPS-Tracker eine Marke. Nach der Aufzeichnung lädt man die Daten in openstreetmap.org hoch und ergänzt das dort bereits vorhandene Kartenmaterial durch die eigenen Daten.

Für den schulischen Einsatz im Geografie-Unterricht ist das natürlich genial: Man liest nicht nur Karten, sondern man erstellt welche. Dabei muss man sich zum Beispiel Gedanken machen, welcher Art der Weg war, den man gelaufen ist, oder welche Beschaffenheit das Gelände hatte. Man liefert als Schulklasse einen Beitrag für die Allgemeinheit und bezieht die Motivation aus der Tatsache, dass man tatsächlich diejenigen Karten verbessern kann, die unzählige Menschen nutzen.

Openstreetmap habe ich zum ersten Mal kennen gelernt, als Bodenseepeter und Friedel Völker darüber auf dem BarCamp Stuttgart darüber berichtet haben (siehe auch meinen damaligen Bericht). Seitdem lässt mich der Gedanke nicht mehr los, das selbst mal mit einer Studentengruppe auszuprobieren. Im Januar starten wir einen Test. Vorab hat Jonathan mir schon mal gezeigt, wie alles im Detail funktioniert. In den nächsten Tagen werde ich mal ein bisschen was aufzeichnen – mal sehen, welche Briefkästen ich hinzufügen kann.

Kommentare
  1. Jonathan sagt:

    Ich habe zu dem auf den ersten Blick etwas mysteriös aussehenden und lustig klingenden Programm TimeMachineX (nein, es ist keine Zeitmaschine, sondern man liest damit die Daten aus dem von Dir genannten GPS-Tracker aus) heute noch diesen Beitrag gefunden:
    http://www.blogyourearth.com/2008/09/22/time-machine-x/

    Vielleicht hilft das ein bißchen und Du musst Dich nicht so lange mit dem Programm rumschlagen wie ich. Wünsch Dir viel Erfolg, schöne Weihnachten und bin gespannt, wie es klappt!

  2. cspannagel sagt:

    Klasse – vielen Dank für den Tipp!

  3. … und wieder ein super Beispiel dafür, dass Lernen und Bildung Spaß machen kann!

  4. Gute Idee. Viel Erfolg damit!

  5. Stormcloud sagt:

    Ja, wirklich eine tolle Idee. Von OpenStreetMap habe ich zwar schon gehört, aber nicht gewusst, dass man sich aktiv daran beteiligen kann.
    Lassen sich damit ähnlich Flickr&Co. auch Fotos zu einem bestimmten Punkt einbauen?

  6. jumper55555 sagt:

    Hallo!
    Das ist ja eine super Idee. Das schreit ja geradezu nach einer Kooperation mit dem Fach Geographie. Kartierung war dort eines meiner Prüfungsthemen und Prof. Dr. Hüttermann, der ja Dozent an der PH Ludwigsburg ist ist auf diesem Gebiet ja einer der absoluten Experten. Arbeiten sie auch mit dem Programm GIS?

    Am 15. Dezember habe ich außerdem an einem interessanten Vortrag an der PH teilgenommen. Die Studentin Frederike Decker stellte bei diesem ihre Wissenschaftliche Hausarbeit zum Thema „Geocatching“ vor. Ein sehr interessantes Thema. Werde dies hier weiter verfolgen…

  7. cspannagel sagt:

    @Stormcloud Bilder kann man meines Wissens nach nicht hochladen. Allerdings kann man Fotos, die man beim Durchdiegegendziehen geschossen hat, beim Bearbeiten der Karten hinzuladen, um sich zu erinnern, was wo war. Die Bilder werden dabei mit den GPS-Datei über die Zeit synchronisiert.

    @jumper55555 Welche GIS-Software meinen Sie genau?

  8. maz537 sagt:

    Hey cool,

    die Seite bietet ja auch einen netten Überblick von verschiedenen GPS Programmen vom manuellen tagging Programm bis zum voll automatisierten GPS Logger / tagging Tool.
    GPS Tool’s:
    http://www.blogyourearth.com/category/gps/

    Wenn OpenStreetMap für jeden offen ist, kann man damit nicht auch für das iPhone eine Routing Software programmieren ?

    Viele Grüße,

    maz537

  9. cspannagel sagt:

    @maz537 Man kann vermutlich schon – ad hoc fallen mir zumindest keine Gegenargumente ein.

  10. jumper55555 sagt:

    Geoinformationssysteme. Von denen gibt es eine kostengfreie Version, bei der aber nicht alle Funktionen zur Verfügung stehen und eine kostenpflichtige mit mehr Funktionen.

  11. […] Kartenmaterial unter freier Lizenz selbst erstellen. cspannagel hat das Prinzip in seinem Blog schön beschrieben und liefert Ideen, wie man damit sogar einen Unterricht gestalten […]

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