Aktives Plenum: Feedback der Studierenden

Veröffentlicht: Sonntag, Mai 10, 2009 in LdL, Teaching

Am letzten Donnerstag habe ich in der Vorlesung „Elementare Funktionen“ von den Studierenden Feedback-Zettel (lachender und weinender Smilie) eingesammelt. Dabei ging es mir im Wesentlichen um eine frühzeitige Evaluation der Vorlesungsform „Aktives Plenum“ im Sinne von Aktionsforschung, damit wir – die Studenten und ich – noch rechtzeitig Schwachstellen im Konzept identifizieren und beseitigen können. Ich habe mich nun zudem entschlossen, aufgrund verschiedener Diskussionen hier und hier und hier diese Vorlesungsform nicht Neuronenvorlesung, sondern Aktives Plenum zu nennen (ein Begriff von Ulrich Iberer), obwohl ich natürlich trotzdem betonen möchte, dass ich die Neuronenmetapher als handlungsleitendes Bild für ganz wichtig halte (aber natürlich muss nicht die Methode danach benannt werden).

Ich muss sagen, ich habe durch das Feedback der Studenten sehr viel gelernt! Das zeigt mir einmal mehr, dass es ganz wichtig ist, frühzeitig auch gemeinsam mit den Studierenden den methodischen Ansatz einer Veranstaltung zu diskutieren. Es besteht nämlich all zu leicht die Gefahr, dass man als Dozent alles soooo toll findet, was man macht und sich mental selbst auf die Schulter klopft, während alle anderen Beteiligten das anders sehen.

Jetzt zum Feedback: Ich liste zunächst die positiven Rückmeldungen auf, anschließend die negativen. Ich habe die Studierenden gleichzeitig gebeten, konstruktives Feedback zu geben, also Verbesserungsvorschläge zu machen. Dabei sind einige tolle Ideen genannt worden!

Zunächst zum positiven Feedback (wörtliche Zitate in Anführungsstrichen):

  • In der Veranstaltung ist klar: Fragen sind erwünscht! Studierende äußern, dass die gestellten Fragen genau denjenigen Fragen entsprechen, die sie selbst haben, dass Erklärungen „untereinander“ manchmal besser helfen als Erklärungen vom Dozenten (da eine einfachere Sprache gewählt wird) und dass alle Frage ernst genommen werden. Dabei handelt es sich um ein Grundprinzip von LdL: Es wird eine Situation der Unklarheit geschaffen, und anschließend werden die Unklarheiten in Klarheiten verwandelt. Erst wenn Unklarheiten offen im Raum stehen, können fruchtbare Diskussionen entstehen. Und: Der Raum für die Klärung von Unklarheiten steht zur Verfügung! Oder wie es eine Studentin formuliert hat: In traditionellen Vorlesungen verfolgt man mehr oder weniger den Vortrag, und die Fragen kommen dann zu Hause (insbesondere in Vorbereitung auf die Klausur). Wann soll man sie klären? Hier ist es anders herum: Man liest den Text zu Hause (in seinem eigenen Tempo), schreibt sich Fragen heraus, und stellt sie in der nächsten Woche im Plenum.
  • Es kann und darf auch etwas Falsches gesagt werden. Fehler sind Lerngelegenheiten! Anschließend wird gemeinsam diskutiert und der Fehler ausgeräumt. Und ich möchte hinzufügen: Das schließt den Dozenten nicht aus. Beispielsweise dachte ich selbst in der Vorbereitung zur letzten Stunde, etwas verstanden zu haben (was aber nicht der Fall war). Erst in der Diskussion mit den Studenten ist mir selbst klar geworden, dass ich vollkommen falsch gedacht hatte! Als Dozent muss man dann natürlich auch als Vorbild agieren, seinen eigenen Fehler zugeben und damit konstruktiv umgehen. Das war eine sehr lehrreiche Situation für mich. Und: Hätte ich eine traditionelle Vorlesung gemacht, hätte ich das Ganze vermutlich falsch dargestellt und keiner hätte sich getraut zu fragen.
  • Es herrscht dabei eine angenehme Atmosphäre. „Man kommt sich nicht so doof vor.“ – „Keine Angst vor Beschämung“ – „Man merkt, dass auch andere etwas nicht wissen.“ Das liegt meiner Erachtens an der Tatsache, dass die Studenten „unter sich“ diskutieren. Wenn vorne ein Student steht und moderiert, dann steht der Dozent nicht mehr im Mittelpunkt. Jetzt gibt es nur noch „die Gruppe“, die gemeinsam Fragen beantwortet und Problemfälle diskutiert.
  • Die Besprechung der Kapitel zwingt dazu, das Buch auch zu lesen. Der Informationsinput findet zu Hause statt als Vorbereitung. Die „Neuronen“ machen sich fit für die Diskussion. „Das Kapitel vorher zu Hause durchlesen macht viel mehr Sinn.“ In der eigenen Auseinandersetzung mit den Inhalten wird das Verständnis erleichert. „Lernen mit dem Ziel zu verstehen ist sinnvoller als das Lernen auf Klausuren“.
  • Weitere Adjektive wurden genannt: motivierend, nicht langweilig, spannend, nicht ermüdend. Man ist die ganze Zeit über aktiver als sonst. Das aktive Plenum führt zu höherer kognitiver Aktivität. Und ich möchte hinzufügen: Es werden mathematische Prozesse wie Argumentieren und Begründen, Kommunizieren und Problemlösen gefördert. Das aktive Plenum ist weniger inhaltsorientiert, sondern mehr prozessorientiert.
  • Außerdem wurde die Bearbeitung von Aufgaben, die Spaß machen, als positiv hervorgehoben. Dies liegt in erster Linie allerdings nicht am aktiven Plenum, sondern an der Auswahl der Aufgaben. Dies macht übrigens den meisten Vorbereitungsaufwand für den Dozenten aus: die Auswahl geeigneter Aufgaben, die auch im Plenum gut diskutiert werden können.
  • Ebenso wird begrüßt, dass ich Fotos der Tafelbilder schieße und in unser E-Learning-System STUD.IP einstelle. (Kritisiert wird allerdings das Tafelbild an sich. Dieses entsteht durch Aktivitäten mehrere Studierender und von mir. Wenn jemand einen Tipp hat, wie man erreichen kann, dass das am Ende besser aussieht, auch wenn sich mehrere Menschen am Tafelbild beteiligen, nur her damit!)

Die Rückmeldungen haben mich in der Durchführung des Konzepts bestärkt. Ich glaube, dass ich mit dem „aktiven Plenum“ auf dem richtigen Weg bin. Aber: Auf dem richtigen Weg zu sein bedeutet nicht, angekommen zu sein. Dies haben mir die zahlreichen Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge der Studenten gezeigt, die ich jetzt im Folgenden darstellen werde.

  • Die Fragenklärung beginnt am Anfang sehr zäh und lahm und dauert auch sehr lange („kein effizientes Zeitmanagement“). Ich glaube, das liegt unter anderem daran, dass sich viele noch nicht wirklich getrauen, ihre Fragen zu stellen. Dies kommt auch in folgendem Kommentar zum Ausdruck: „Man schafft nicht das ganze Kapitel zu besprechen – es bleiben immer noch Fragen.“ – obwohl wir ausdrücklich immer so lange diskutieren, bis keiner mehr eine Frage stellt. Hier könnte (ein Vorschlag eines Teilnehmers) helfen, wenn wir die Fragen bereits zuvor in STUD.IP sammeln, also wenn die Studenten bereits beim Lesen Fragen stellen können. Vielleicht kann ja sogar jemand schon die Anwort. Übrig bleiben all diejenigen Fragen, die keiner beantworten kann – und diese können wir dann mit in die nächste Sitzung nehmen und dort beantworten. Ich finde diese Idee großartig. Ich glaube, so kann die Fragerunde effektiver gestaltet werden!
  • Der Vorbereitungsaufwand ist hoch, das zu lesende Kapitel sehr lang. Hier gebe ich den Studierenden vollkommen recht. Ich habe den Aufwand unterschätzt. Ich habe daraufhin gleich für diese Woche den Leseumfang halbiert. Die Devise lautet: Den Vorbereitungsaufwand wohl dosieren.
  • Ganz oft wurde folgende Rückmeldung gegeben: Der Dozent soll bei längeren Diskussionen mit vielen Verwirrungen früher eingreifen. Beim „Stochern im Nebel“ soll ich mich früher einschalten und Tipps geben bzw. die Unklarheit aufklären, ansonsten geht zu viel Zeit verloren. „Die Studenten sind sich oft nicht sicher, und vieles bleibt vage.“ Auch das kann ich nachvollziehen. Es ist wirklich eine Gratwanderung, wann man sich in die Diskussion einschaltet (das wurde auch gestern auf dem LdL-Tag geäußert). Wenn man sich zu spät einschaltet, schleppt sich eine Diskussion dahin. Schaltet man sich zu früh ein, zerstört man die Dynamik der Gruppendiskussion. Ich verspreche, mich ab sofort früher einzuschalten – und sei es nur, um die Diskussion in bessere Bahnen zu lenken.
  • Ebenso kritisiert wurde die fehlende Struktur: es gibt keinen richtigen Einstieg, Ablaufplan, Schluss, es gibt keine Zusammenfassungen. Hier muss ich sagen: Stimmt, das ist verbesserungswürdig. Es wurde das folgende gewünscht, und ich werde diesem gerne nachkommen: Zu Beginn werde ich das Wichtigste des Kapitels kurz zusammenfassen. Manche haben sich einen 30-minütigen Vortrag gewünscht. Das halte ich für zu lang, weil ein so langer Vortrag nicht ins Gesamtkonzept passt und ich befürchte, dass währenddessen alle einschlummern und dann anschließend weniger aktiv sind – oder es wird nicht mehr gelesen, weil ich sowieso nochmal vortrage. Aber was ich machen werde, ist einen kurzen Überblick zu geben und die Wesentliche Punkte des Kapitels zu nennen (nicht zu erklären). Das führt dazu, dass trotzdem als Vorbereitung gelesen werden muss, zu Beginn aber die grobe Struktur des Inhaltsbereichs klar ist. Ebenso werde ich nach Diskussionen und nach der Bearbeitung von Aufgaben die Ergebnisse zusammenfassen (also z.B. die einzelnen Schritte eines von Studenten durchgeführten Beweises nochmals kurz nennen und kommentieren). Am Ende der Veranstaltung werde ich ebenfalls nochmal eine Zusammenfassung geben. Insgesamt möchten die Studierenden somit Überblickswissen und zusammenfassende Einordnungen vom Dozenten bekommen. Joachim Grzega hat gestern ähnliches in seinem Vortrag geäußert. Also wieder was gelernt: Ich bin für den strukturellen Rahmen verantwortlich.
  • Es wurde beklagt, dass von dem Gesamtkapitel sehr wenig besprochen wird. Das stimmt, aber ich denke, das dürfte ebenso durch die Einleitung (siehe Punkt vorher) behoben werden.
  • Bei den Studierenden herrscht große Unsicherheit bezüglich der Staatsexamensprüfung. Sie haben Angst, der Prüfung nicht gewachsen zu sein. Welche Inhalte sind relevant? Welche Fragen können drankommen? Auch diese Bedenken sind verständlich: Ich werden exemplarische schriftliche Prüfungsfragen herausgeben.
  • Die Studenten möchten mehr Aufgaben lösen und dafür auch Lösungen haben. Ich würde folgendes vorschlagen: Wir richten in STUD.IP einen Raum für Lösungen ein, und Studierende können ihre Lösungen zu den Aufgaben im Buch dort einstellen und diskutieren. So erstellen wir kollaborativ ein Lösungsheft zu den Aufgaben. Darüber hinaus wurde der Wunsch geäußert, eine Hausaufgabe zu bekommen, die in der nächsten Sitzung besprochen wird. Auch das können wir gerne einrichten, wenn dieser Wunsch allgemein befürwortet wird.
  • Nur wenige Studierende stehen dem Konzept komplett ablehnend gegenüber: „Ich finde es besser, wenn Sie direkt die richtige Lösung sagen, anstatt erst rumzudiskutieren.“ – „Allgemein mag ich auch sehr gerne Frontalunterricht, um vom Wissen des Dozenten zu profitieren und nicht alles alleine erarbeiten zu müssen.“ – „In regulären Vorlesungen hat man wenigstens das Gefühl, alles schon mal gehört zu haben. Auch wenn hier die Illusion vorliegt, man hätte alles verstanden.“ – „LdL ist TOLL, doch leider utopisch […] Kaum ein Student kann sich regelmäßig vorbereiten, und das ist bei LdL weitaus notwendiger als bei konventionellen Vorlesungen. -> Was hinten rauskommt zählt, und das sind die Noten!“ Das ist richtig – und ich bin davon überzeugt, dass die Noten der Studierenden bei diesem Konzept besser werden, weil sie sich über einen größeren Zeitraum aktiv mit den Inhalten auseinandersetzen müssen, auch wenn dies mühsamer ist. Ich glaube wirklich, dass die Studierenden viel mehr von diesem Konzept haben und davon auch in Mathematikprüfungen profitieren (übrigens auch in mündlichen Prüfungen, weil man hier mathematisch argumentieren und kommunizieren muss, und genau das wird im aktiven Plenum gefördert). Ich hoffe, auch diejenigen Studenten, die das Konzept ablehnen, letztendlich von der Wirksamkeit zu überzeugen.

Insgesamt lassen sich die Verbesserungen folgendermaßen zusammenfassen:

  • Es werden die Fragen bereits beim Lesen des Kapitels in STUD.IP gesammelt. Entweder die Fragen werden dort gleich von Studierenden beantwortet, oder wir nehmen sie mit in die nächste Sitzung und können dadurch die Fragerunde effektiver gestalten.
  • Ich werde weniger als bislang zu Lesen aufgeben (habe ich diese Woche schon umgesetzt)
  • Ich werde versuchen früher einzugreifen, wenn sich Diskussionen zu verzetteln.
  • Mehr Struktur: Ich werde zu Beginn die wesentlichen Punkte des Kapitels nennen (Überblick über Kapitel), und ich werde zentrale Ergebnisse von Diskussionen und Aufgaben zusammenfassen. Ich werde mich also mehr um den strukturellen Rahmen bemühen.
  • Wir werden mehr Aufgaben lösen und gemeinsam ein Lösungsheft für die Aufgaben im Buch erstellen. Außerdem werde ich exemplarische schriftliche Prüfungsfragen herausgeben.

Ich bin wirklich froh, jetzt eine Feedback-Runde gemacht zu haben. So können wir gemeinsam sofort die Verbesserungen umsetzen!

Gibt es noch weitere Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge? Dann einfach hier kommentieren!

Kommentare
  1. @Spannagel
    Bravo! Viel Arbeit vor dir, aber grandiose Pädagogik!

  2. KPKluge sagt:

    Hallo,

    einige Gedanken die mir so beim lesen kommen (außer das ich gerne mit in dieser Vorlesung sitzen würde) sind folgende:
    Wenn Fragen schon vorher auf STUD.IP geklärt werden könnte es passieren das sich die Diskussion noch langsamer als bisher entwickelt, weil der Eindruck entsteht das gewisse Fragen schon geklärt sind. Erst im echten Gespräch wird aber oft klar das noch fragebedarf besteht. Es besteht außerdem die Reele gefahr das sich die Studenten nicht mehr trauen eine Frage ein weiteres Mal zu stellen, weil sie ja Online schon mal geklärt wurde „Das kannst du ja nachlesen.“

    Vielleicht wäre es sinnvoll die Kernpunkte des zu lesenden Kapitels schon in der Vorlesung vorher oder auf STUD.IP zu nennen, das kann die Struckturierung der eigenen Gedanken und Fragen erleichtern.

    Tafelbild: Es gibt da eine Methode zum überprüfen von gelerntem bei längeren Lernprozessen, das KWL schema. Es steht für Know – Want to Know – Learned. Man sammelt ersteinmal alles was man über das Thema weiß auf einem Tafelbereich, in einem weiteren wird notiert was man gerne Wissen möchte, Im letzten wird gelerntes Notiert. Das Tafelbild wächst wärend dem Lernen. So ähnlich könnte man das Tafelbild struckturieren: Entweder man übernimmt das KWL Schema oder macht eigene bereiche auf der Tafel auf wo Dinge notiert werden. Dann ist das ganze zumindest mal vorsortiert.

    Ansonsten: Weiter so, ich bin gespannt auf weitere Berichte!

  3. jonas osswald sagt:

    nur um das am Rande festzuhalten:
    keine Rückmeldungen für mehr Freiheit, einige Rückmeldung für weniger Freiheit bzw. mehr Struktur. Diese Beobachtung habe ich schon oft machen können und fand das meistens schade. Interessant ist natürlich, wie die Studierenden das nach dem Seminar sehen.

    Ansonsten finde ich die Herangehensweise gut und hätte mir das auch für mich selbst gewünscht.

  4. Andreas Kalt sagt:

    Danke für die tollen Idee. Ich verfolge mit meiner Ek-12er Klasse gerade den selben Ansatz und habe für die Schule ein Online-Rückmeldeformular eingerichtet, um während der Unterrichtseinheit Kritik zu posten. Es sind bisher nur vier Kommentare, aber wenn ein paar mehr zusammen gekommen sind, werde ich fragen, ob ich das ebenfalls veröffentlichen kann. – Denn viele Punkte sind ähnlich. Allerdings habe ich bisher noch keine vorbereitenden Aufgaben gegen, weil zunächst mal alle mit der Vorbereitung der von ihnen gehaltenen Stunde beschäftigt sind.

  5. Hallo!

    Ich kann nur immer wieder betonen, wie löblich ich deinen Ansatz finde und bin überzeugt, das so etwas auch so manchem Mathe-Nicht-Möger geholfen hätte.

    Wenn ich die Kritik lese, fallen mir solche Wünsche auf, die vermutlich gewohntes einfordern. So wird mehr Vortrag gewünscht um nicht alles selbst erarbeiten zu müssen, sowie eine Hausaufgabe, die besprochen wird. Jene Dinge klingen für mich nach gewohntem. Vielleicht sind das eher jene die mit dem üblichen Verfahren gute Erfahrungen gemacht haben.

    Andererseits könnten solche Auesserungen mit der Illusion des verstehens dem Rechnung tragen, das Matheprüfungen für einige den Ruch haben, immer schwer und kaum schaffbar zu sein, egal wie man sich anstrengt.

    Dann lieber die Vorbereitung meiden und den Vortrag über sich hinwegplätschern zu lassen. Ich fänd´es interessant die Studierenden später zu ihrer Prüfungsvorbereitung zu befragen.

    gruss

    Jan

  6. Lisa Rosa sagt:

    Ausgezeichnete Vorgehensweise, finde ich, und zwar sowohl die Prozess-Struktur des Lernanbebots selbst, als auch die Auswertung der Feedbacks. Und die Reflexion hier in Deinem Post!
    Was vielleicht einmal ganz interessant wäre: Dass man einen reflexiven Bericht bekäme von einem Studi, der konkret am Lerngegenstand seine Probleme bei der Vorbereitung (Skript lesen) protokolliert und dann anschließend an das aktive Plenum reflektiert, wie diese Probleme sich für ihn geklärt haben. Also so: Ich habe nicht verstanden, dass … wie… warum / ein Mitstudent äußerte, es könne doch so …, weil … / aber immer noch blieb ungeklärt, wie denn aber … / erst als ein weiterer Studi erläuterte, inwiefern … wurde mir klar, dass meine Frage in eine ganz andere Richtung …. / aber dann kam die Idee auf, … usw. … 😉
    Sozusagen ein Problemlöselern-Protokoll am konkreten Beispiel.

  7. cspannagel sagt:

    Vielen Dank an alle für die tollen Rückmeldungen!

    @KPKluge Die Gefahren bestehen vielleicht, ja. Ich muss mal sehen, wie es funktioniert. Dann wird wieder Feedback eingeholt und reflektiert. Die Idee mit dem Tafelbild ist gut. Ich weiß noch nicht, ob man das 1:1 auf das Lösen mathematischer Aufgaben übertragen kann – muss ich mal ausprobieren.

    @Jonas @Jan Ja stimmt, die Tendenz geht bei den Wünschen zu weniger Freiheit und zu Gewohntem. Hier ist es schwierig, den Wünschen zu entsprechen und trotzdem dem Konzept treu zu bleiben. Ich glaube, eine ganz gute Richtung jetzt einzuschlagen. Auch hier wieder: Mal schauen, wie es funktioniert: Ausprobieren, Feedback, Reflexion.

    @Lisa Tolle Idee! Ich muss unbedingt Studenten überzeugen, das zu machen!

  8. […] 120 Teilnehmern die Neuronen-Technik eingeführt. Ein mutiges, gewagtes Experiment. Und er hat sich ein Feed-Back geben lassen! Viel Lob, und nicht wenig Kritik. Diese Kritik hat er aufgegriffen und umfangreiche […]

  9. apanat sagt:

    @Gefahr, dass Fragen schon vorher beantwortet werden und der Eindruck entsteht, es wäre schon klar.

    Man kann ja einführen,
    dass nur auf triviale Fragen geantwortet wird
    oder
    dass Fragen grundsätzlich nicht schriftlich beantwortet werden, sondern erst im Plenum.

    Wenn dann im Anschluss an das aktive Plenum noch Fragen bleiben, sollten sie schriftlich gestellt werden und je nach dem (wie es dir sinnvoll erscheint) kurz schriftlich beantwortet oder noch einmal vom Plenum aufgegriffen werden. (Hängt natürlich von der Art der Frage ab.)

  10. cspannagel sagt:

    @apanat Genau – im Endeffekt bedeutet dies, dass beide Welten (reale und virtuelle Diskussion) miteinander verzahnt werden müssen.

  11. kpkluge sagt:

    Meine (durch Erfahrung gefestigte) Befürchtung war/ist das in der Virtualität seltener nochmal nachgefragt wird als in einem schon bestehenden Gespräch. Ist in der Realität ein Gespräch unter gleichgestellten ertmal am laufen ist die Hemmschwelle nochmal nachzuhaken wenn man etwas nicht verstanden hat geringer, als in der virtuellen Welt.
    Aber vielleicht zeigen deine (kommenden) Erfahrungen ja das diese Befürchtungen völlig unbegründet sind, oder es wird eine Mischung gefunden die diese Gefahr aushebelt und die positiven Aspekte beider Welten vereinen kann. Ich freue mich auf jedenfall darauf vom Ergebnis zu hören, es ist egal wie es ausgeht enorm Lehrreich!

  12. […] auch Christian Spannagels Blogbeitrag vom Feedback seiner Studierenden, viel des Feedback fordert die gleichen Regeln, die wir bei unser Teamorganisation (kooperatives […]

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