Über Vortragsseminare und die Dynamik des Netzes

Veröffentlicht: Samstag, Oktober 25, 2008 in LdL, LdLChronologie, Web 2.0

Gibt es unspannendere Veranstaltungsformen als klassische Vortragsseminare? Vermutlich nicht. Der Dozent verteilt die Themen, und jede Woche wird eine Präsentation von einem Teilnehmer gehalten. Demjenigen, der vorträgt, merkt man die Unsicherheit an, weil der Vortrag oft auf dünnem Grund steht. Diejenigen Teilnehmer, die gerade keine Präsentation halten, sitzen in der Regel die Zeit ab und nehmen praktisch nichts mit. Das ist natürlich kein Wunder – es handelt sich um klassischen Frontalunterricht, in dem die Teilnehmer zur Passivität verdammt sind. Da helfen auch die zwei,  drei „Pseudofragen“ nichts, die der Vortragende sich ausgedacht hat, um das „Publikum“ mit einzubinden. Darf man solche Veranstaltungen guten Gewissens abhalten, wenn die Teilnehmer allesamt Lehramtsstudenten sind? Klare Antwort: Nein.

In meinem Seminar „Didaktik des Informatikunterrichts“ haben deshalb vor zwei Woche die Teilnehmer überlegt, was an klassischen Seminaren schlecht ist und wie man das besser machen könnte. Das Resultat waren die folgenden Mind Maps:

Die Teilnehmer haben streng genommen Lernen durch Lehren (LdL) von Jean-Pol Martin „wiederentdeckt“. Kurz gefasst: Diejenigen Personen, die für eine Stunde verantwortlich sind, dürfen keinen Frontalunterricht halten, sondern sie müssen Lernsituationen für die Mitstudenten didaktisch-methodisch gestalten, mit verschiedenen Sozialformen und verschiedenen Methoden. Als Aufgabe für die Woche danach habe ich daher den Studierenden den Auftrag gegeben, sich mit LdL auseinanderzusetzen und ihre Fragen in einem Wiki zu diskutieren. So. Dadurch entstand innerhalb einer Woche eine solche Dynamik, die ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht auszumalen gewagt hätte. Ich fasse dies hier kurz zusammen:

  • Die Teilnehmer haben relativ schnell angefangen, im Wiki über LdL zu diskutieren.
  • Ich habe Jean-Pol Martin auf die Diskussion aufmerksam gemacht. Er ist zur Diskussion hinzugestoßen und hat dort auf das Forum seiner Klasse 11c hingewiesen mit dem Vorschlag, wir könnten doch seine Schüler über LdL befragen.
  • Zudem habe ich über diese Aktionen getwittert. Daraufhin hat sich Jana Hochberg an der Diskussion beteiligt. Das ist der unschlagbare Vorteil von Diskussionen im öffentlichen Raum: Studierende kommen ins Gespräch mit Menschen außerhalb des Seminars. Wichtige Voraussetzung dabei ist, dass man als Dozent bereits entsprechende Netzwerke hat (z.B. über Blogs und Twitter), über die man potenziell interessierte Menschen auf derartige Diskussionen aufmerksam machen kann.
  • In dem Forum der 11c diskutieren mittlerweile Studierende aus meinem Seminar mit Schülerinnen aus Jean-Pol Martins Klasse intensiv über LdL. Ist das nicht klasse? Lehramtsstudenten diskutieren mit Schülern über Unterrichtsmethoden? Wo gibt’s denn sowas?
  • Es geht weiter: Jean-Pol Martin war am letzten Donnerstag in Ulm und hatte die grandiose Idee, auf der Heimreise einen Abstecher nach Ludwigsburg zu machen und unserem Seminar einen Überraschungsbesuch abzustatten. Das war ein fabelhaftes Seminarerlebnis: Die Studierenden und ich unerwartet eine Stunde im Gespräch mit Jean-Pol Martin über LdL, anthropologische Grundlagen und Neuronenmetapher. Wenn man das mit klassischen Seminarsitzungen vergleicht, wirken diese dagegen einfach nur lächerlich.
  • Nächste Station: Die Studierenden kamen auf die Idee, wir könnten mit dem Seminar die Klasse 11c besuchen fahren und eine Dokumentation über den Unterricht drehen und die Schüler interviewen. Eine so fantastische Idee muss natürlich umgesetzt werden. Also haben wir unser Wiki ergänzt um Bereiche, in denen wir nun den Besuch in Eichstätt planen.
  • Das Ganze habe ich wieder in „mein Netzwerk“ eingespeist (per twitter). Von meinen „überschwänglichen Schilderungen“ beeindruckt hat sich darauf hin Lutz Berger bei mir gemeldet. Wir haben über die Aktion miteinander geskyped (vielen Dank für das tolle Gespräch!). Resultat der Aktion: Lutz kümmert sich um die professionellen Videoaufnahmen, das heißt er kommt mit nach Eichstätt. Außerdem besucht er uns vorab im Seminar, um Interviews im Vorfeld zu führen und um mit uns die Dokumentation abzusprechen.
  • Zur Wiki-Diskussion ist inzwischen auch Joachim Grzega hinzugestoßen, ebenfalls ein Hauptvertreter von LdL, und hat uns einige Tipps gegeben. Vielen Dank, Joachim!

Innerhalb einer Woche haben wir ein solch phantastisches Projekt aus dem Boden gestampft, unter Beteiligung zahlreicher interessierter Menschen (Studierende, Schüler, Jean-Pol Martin, Lutz Berger, Jana Hochberg, Joachim Grzega, ich, …). Dabei war es wichtig, die Informationen darüber in bestehende Netze einzuspeisen, so dass zum Beispiel Lutz darauf aufmerksam wurde. Im Web 2.0 lassen sich also Seminare derart öffnen, dass Dynamiken enstehen, die alle Beteiligten motivieren und zu wahren Höhenflügen anregen. Eine zentrale Rolle dabei hat twitter gespielt (für all diejenigen, die twitter für sinnlosen Quatsch halten).

Ich bin ungeheuer gespannt, wie es weiter geht. Ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass jeder eingeladen ist, sich an den Diskussionen im Wiki und in dem Schülerforum zu beteiligen, oder? Wer möchte mit uns in unseren Flow eintauchen? 🙂

Kommentare
  1. scheppler sagt:

    Christian, da gibt es eigentlich nur eins zu sagen: SUPER!
    Ich staune über Dein Engagement und Deine schönen Ideen. Und das dies auch bei Deinen Studis ankommt, habe ich bereits selber erfragen können.
    Mach bloß weiter so..
    Da wäre man doch glatt wieder gerne Student, auch wenn es mit den Schülern tagtäglich doch mehr Spaß macht als an der uni/PH 😉

  2. Ich habe deine beschriebene Woche auch per Wiki und Twitter verfolgt: Hier werden die Möglichkeiten und Erfolge des Web 2.0 sehr schön deutlich. Weiter so!

  3. Melanie Gottschalk sagt:

    Und wir sind dabei!!! 🙂

    Als Studierende eröffnen sich unglaubliche Möglichkeiten. Das „Seminar“ erreicht grandiose Ausmaße und wir telefonieren, schreiben, bloggen, recherchieren, planen, informieren aktiv!

    Das Tempo ist rasant, wie oben beschrieben bleibt kaum Zeit das Ganze zu verarbeiten! (Danke für die Zusammenfassung 😉 )

    Da mag man fast bedauern, dass wir uns erst Donnerstag wieder sehen. Mal sehen wie weit wir bis dahin voran geschritten sind.

    Wer lust hat sich aktiv an dieser „kleinen“ Revolution zu beteiligen ist herzlich eingeladen! Ganz nach dem Neuronen-Konzept, kann das nur bereichern!

  4. Grandios! Überflüssig anzumerken: hochgradige Suchtgefahr. Ich verordne mir PC-Zwangspausen und habe den PC an einen Ort verlegt, zu dem ich extra zwei Treppen hochsteigen muss. Im Ernst!

  5. Ulrike Kleinau sagt:

    Alles passiert so schnell. Ich habe das Gefühl bei einer großen Sache dabei zu sein. Es macht unheimlich viel Spaß.

    Ich komme gar nicht hinterher mit Hintergrundinformationen anzuhäufen. Es gibt so unglaublich viel, was in dieses Thema mit einfließt und angetrieben von meinen eigenen Gedanken, haste ich von Forum zu Forum und versuche zu bekommen was zu bekommen ist. Ich bin mittlerweile auch auf die ein oder andere Seite gestoßen, wo LdL diskutiert wird, dem Netzwerk Neuron beigetreten und habe einen Blog eröffnet um meine Gedanken alle mal sammeln zu können.

    Es erschließen sich mir Dinge, die nur mittelbar mit LdL zu tun haben. Auf einmal macht es Sinn Unterrichtsentwürfe zu schreiben, Dinge die vorher rein theoretisch keinen Sinn gemacht haben, scheinen jetzt praktisch sinnvoll.

    Ich in dankbar und glücklich hier dabei sin zu können und Quasi als „Frontneuron“ auch meine Impulse weiter geben zu können.

    So habe ich mich mit dem Firmenberater kurzgeschlossen, der die Firma in der eine Bekannte arbeitet berät, weil er dort als Firmenphilosophie das „Schwarmprinzip“ eingführt hat – und das ist nichts anderes als LdL auf Firmenbasis.

    Ich bin gespannt was sonst noch alles auf uns zu kommt.

    Ulrike

  6. Melanie Gottschalk sagt:

    wo ist dein Blog??? 😉

    sofortige Verlinkung, pls!

  7. Es ist total spannend 😀

  8. @Ulrike
    Sie sind bei einer großen Sache dabei! Das kann ich Ihnen bestätigen!;-)))

  9. Ist noch im Aufbau, wie gesagt, seit gestern….

  10. Hokey sagt:

    Hey. das klingt wirklich gut und nach einer Menge Dynamik und ich bin sehr gespannt, wie sich Euer Projekt entwickelt!

  11. cspannagel sagt:

    Vielen Dank für die tollen Kommentare!

    Es entwickelt sich wirklich alles sehr rasant und vielversprechend. Ich bin gespannt, wie es weiter geht – es erwarten uns noch ganz tolle Dinge, da bin ich sicher!

  12. Ina sagt:

    DAS ist interessant, was Ihr hier macht!!! Dynamik von Vernetzung, von der alle Beteiligten sofort profitieren. Das ist toll! Christian, ich lade Dich ein darüber einen kleinen Gastbeitrag auf Blogpatenschaften.de zu schreiben. Wer noch kein eigenes Blog hat und den Umgang mit WordPress einmal ausprobieren will, könnte sich z.B. auch gern an Hans von http://www.offene-plattform.de wenden. Dort könntet Ihr auch Gastbeiträge über Euer grandioses Projekt schreiben; wer Interesse hat, immer mal wieder was auf der offenen Plattform zu veröffentlichen, kann dort auch einen eigenen Account bekommen. Bei Interess, einfach mal bei Hans oder bei mir melden. Wir begleiten das gern. 🙂

  13. cspannagel sagt:

    Liebe Ina,

    danke für das tolle Angebot – ich nehme es gerne an. Und ich gebe die Info auch an meine Studierenden weiter. Vielleicht möchte jemand ja das Angebot bei Hans nutzen…

  14. Hallo zusammen!

    Ich bin Mathematik- und Informatik-Referendar an einem Bonner Gymnasium und bin durch Rene Schepplers (ausgezeichneten) Blog auf euer tolles Projekt aufmerksam geworden und nun auch wahnsinnig neugierig. Ist schon toll zu sehen, wie Web 2.0 auf eine ganz einfache Weise dazu beitragen kann, Forschung und Praxis zu vernetzen.

    Würde am liebsten gleich am Montag mit meinem Informatik-Kurs in der Stufe 11 mit der LdL-Methode beginnen. Kann mir vorstellen, dass sich der Einstieg in die Objektorientierung dafür auch sehr gut eignet. Denn Schülerinnen und Schüler sehen hier sicherlich viel besser die Probleme, die auftreten können. Und können den Stoff evtl. anschaulicher vermitteln. Ich frage mich nun nur, wie ich so etwas vernünftig organisieren könnte? Habt ihr da Ideen oder Anregungen?
    Zunächst einige Unterrichtsstunden als Vorbereitung für die SuS einplanen? Gebe ich das Material vor? Wie bekomme ich in der Vorbereitungsphase den ganzen Kurs (21 Schülerinnen und Schüler) beschäftigt?
    Welche Vorgaben sollte man den SuS für die selbst gestaltete U-Stunde geben? Sind sie dort komplett frei in der Gestaltung? Spreche ich die Stunde vorher mit ihnen durch?

    Würde mich sehr freuen, wenn ihr Ideen oder Anregungen für mich hättet, wie ich am sinnvollsten vorgehen könnte.

    Unter http://info11.kilu.de findet ihr übrigens das „eLearning-Portal“ unseres Kurses. Wenn ihr da einmal reinschauen wollt, dann kann ich euch gerne einen Testzugang anlegen. Im Portal schreibt jeder SuS an seinem eigenen Lernblog und jeder hat dort ein mit moodle realisiertes ePortfolio (mit seinen besten bisher erstellen Java-Programmen). Wenn ich es schaffe LdL einzusetzen, wäre es sicherlich auch interessant die Eindrücke der Methode in den Lernblogs der SuS nachzulesen…

    Also, ich freue mich über Ideen und bin schon gespannt, wie die Methode bei den SuS ankommt.

    Viele Grüße aus Bonn

    Nils van den Boom

  15. Wir bleiben an Ihnen dran! Stellen Sie Ihre konkreten Fragen an Joachim Grzega: http://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Grzega joachim.grzega@ku-eichstaett.de
    Und wenn es Ihnen hilft kann ich mal nach Bonn kommen.

  16. Hallo Nils,
    ich würde dir gerne ein Paar Tipps und Informationen liefern für deine Stunde. Könntest du vielleicht eventuelle Kontaktdaten oder ein Forum, Wiki, E-Mail o.ä. anbieten? 🙂 Ansonsten schau doch einfach mal im Forum (http://www.zum.de/Foren/ldl/cgi_neu/forum.cgi )von Jean-Pol Martin vorbei, oder auf der LdL-Plattform.

    Lg Melanie

  17. Melanie,
    hervorragend! Ich habe selbst hier ein Angebot an Nils formuliert, aber der Beitrag ist nicht erschienen. Aus meiner Sicht müssen wir an Nils „dranbleiben“:-))) Er soll sich an Joachim Grzega (joachim.grzega@ku-eichstaett.de) wegen seiner konkreten Fragen wenden. Ansonsten wäre ich u.U. bereit, zu ihm nach Bonn zu fahren.
    JPM

  18. Und noch etwas, Melanie: Sie haben das LdL-Konzept sehr gut verstanden und sind gut ausgerüstet, um es zu diffundieren. So schnell geht das!;-)))

  19. Jean-Pol, Sie standen uns ja auch Rede und Antwort 🙂

    Habe bereits eine E-Mail über seinen Blog geschickt. Aber Joachim Grzega ist da die fundiertere Adresse. Vielleicht könnte Nils ja dokumentieren, wie er mit Planung, Ideen und Durchführung umgegangen ist.

  20. […] noch nicht gesehen hat: Christian Spannagel beschreibt in einem Blog-Eintrag, wie sich auf beeindruckende Weise in einem Seminar zur Didaktik der Informatik LdL (Lernen durch […]

  21. Zum Internet als Forschungsinstrument:
    Bisher wurde mein umfangreiches Werk von Fachkollegen auf eine „kleine Unterrichtstechnik“ reduziert. Es war also für sie möglich, meine Arbeit oberflächlich zu rezipieren (Immunisierung eines „Konkurrenten“, was auch zum Spiel gehört). Dank des Internets wird zum ersten mal die Möglichkeit geboten, LdL (und später auch IPK) unter verschiedenen Facetten vertieft theoretisch und praktisch zu beleuchten und umzusetzen.
    Meine These: entgegen der Behauptung von zahlreichen Wissenschaftlern aus dem alten Paradigma verführt das Internet nicht zur Oberflächlichkeit, ganz im Gegenteil, es ermöglicht eine bisher nie geahnte Vertiefung. Allerdings: das war höchste Zeit, denn die Probleme der Menschheit müssen zügig angegangen werden. Und das geht nur mit Leuten, die im neuen Paradigma angelangt sind.

  22. @cspannagel
    Kann man nicht diese Diskussion in deinem Blog etwas prominenter plazieren? Ich denke, die Dynamik ist enorm und wird vorerst nicht abebben. Aber die Kommentare findet man im Blog nicht sofort (unten am Ende des Artikels anklicken).

  23. Felix sagt:

    Egal wie nachhaltig das hier entstehende ist… Es ist „berauschend“, was innerhalb von wenigen Tagen geschehen kann. JPM schrieb bei Twitter „Flow, Flow, Flow!“. Ist was dran.

    Ich bin zur Zeit auf dem science-on-stage Festival in Berlin und kann berichten, dass das Interesse an der Methode groß ist – an den verschiedensten Schulen quer durch Europa.

    Vielleicht setzt sich ja wirklich etwas in Bewegung, was auch ohne strukturelle Änderungen im institutionellen Rahmen von Schule neue Möglichkeiten schafft, die Rolle und Dominanz des Berufspädagogen zu überdenken. Nicht mehr nur in einzelnen Keimzellen, sondern in gemeinsamer Kommunikation.

    Ich für meinen Teil werde nicht nur weiter die Methode einsetzen und auf ihre „Normalisierung“ hoffen. In Kooperaton mit zwei anderen Lehrerenden werden wir in den nächsten Wochen ein Projekt installieren, in dem die 11er Schüler im Fach Chemie die 10er aktiv begleiten werden (Organische Chemie). Dies sollte – durch die Nähe der fachlichen Inhalte – zu einem Mehrwert für beide Schulstufen führen (ohne die Schulstufen kommen wir aktuell leider noch nicht aus). Organisatorisch ist dies kein Problem, da wir über Arbeitsstunden in der Oberstufe flexible Stunden haben, die die Schüler selber gestalten können.

    Gruß aus Berlin,

    Felix

  24. Hallo!

    Vielen Dank schon einmal für die schnellen Rückmeldungen.

    Unter http://emabonn.pbwiki.com habe ich einmal ein Wiki eingerichtet, in welchem ich meine Ideen/Gedanken zu LdL in meinem Info-Kurs sammeln werde.
    Ihr dürft gerne mitschreiben – würde mich sehr freuen.
    Einfach einen Account anlegen oder den Gastzugang nutzen (s. Startseite).

    Viele Grüße und schönen Dank für die Unterstützung,

    Nils

  25. jeanpol sagt:

    Vielleicht sollten wir nicht vergessen, dass die Öffnung zu LdL und zur freien Kommunikation durch das „Neuronen“-Verhalten sehr begünstigt wird: feuere ab im Klassenzimmer wie im Netz ohne dir zu viele Gedanken zu machen. Das müssen wir auch kommunizieren.
    Zur Erinnerung:
    Wie verhalten sich Neuronen?
    http://www.adz-netzwerk.de/wiki/index.php/Benutzer:Jeanpol/Folie_3
    Nur so konnten wir Geschwindigkeit und Vernetzung erreichen!

  26. Lieber Nils,

    ich würde dir auch die Wikipedia-Seite zu LdL empfehlen; dort sind auch methodische Hinweise enthalten (siehe die Übersicht über die Unterrichtsphasen).
    http://de.wikipedia.org/wiki/Lernen_durch_Lehren

    Ansonsten würde ich sagen: Experimentiere damit. LdL ist vielmehr eine Grundhaltung (Schüler im Zentrum des Geschehens). Ich selbst habe LdL noch nicht im Schulunterricht eingesetzt. Wenn ich in deiner Situation wäre, dann würde ich mich auf die Ungewissheit einlassen und auch warten, was von den Schülern kommt. Wenn die Schüler „wach werden“, dann wird das bestimmt eine Wahnsinns Sache!

  27. @Jeanpol Ich werde in einem neuen Artikel nochmals explizit auf diese Diskussion verweisen…

  28. @Nils: Ich habe deinen Kurs bei uns im Wiki verlinkt: http://snipr.com/4pq27

    Ich fände es extrem spannend, wenn wir als Seminar mit dir und deinem Informatikkurs in Kontakt bleiben und zusammen evtl. auftretende Probleme besprechen. Das wäre eine tolle Kooperation zwischen Hochschule und Schule, und zwar eine spontande, die sich über Netzaktivitäten entwickelt hat. Irre!

  29. […] Oktober 26, 2008 von cspannagel Vor einigen Tagen habe ich über mein Informatikseminar berichtet und was sich aus der Tatsache entwickelt hat, dass wir eine Diskussion über LdL öffentlich in […]

  30. Einen so spannenden Kommentarbereich habe ich schon lange nicht mehr gelesen, viel Glück auf allen Wegen!

    Grüße aus Berlin,
    Martin

  31. Hallo,

    mit großer Freude und Begeisterung habe ich diesen Artikel gelesen und bin so auf Jean-Pole Martin (LdL) gestossen.

    Ich beschäftige mich seit 25 Jahren mit Online-Medien und lehre seit fünf Semestern Webmedien an der Hochschule für Grafik- und Buchkunst in Leipzig. Da ich bereits zuvor viele Seminare mit teilweise frustrierenden Ergebnissen gehalten habe, begann ich 2005 mit einem „Learning and Teaching Webmedia“-Konzept, d.h. ich wurde wieder zum Schüler – und umgekehrt, meine Studenten zu Lehrenden. Alles, was verpönt ist, steht schon in obiger Mindmap, klasse!

    Danke, was soll ich sonst sagen. Endlich hat meine Philosophie einen Namen, das Blog einen neuen Leser und Jean-Pole einen neuen Fan 😉

    Viele Grüße
    Jürgen

    PS: Es folgt noch ein Trackback aus unserem Lernblog …

  32. […] Methoden – Lernen durch Lehren – schon seit langem sehr erfolgreich eingesetzt werden. Auch Christian Spannagel, Juniorprofessor in der Lehrerausbildung, geht sehr innovative Wege… und zum zweiten Mal hat […]

  33. cspannagel sagt:

    @Jürgen und @Martin: Ich freue mich über euer tolles Feedback! 🙂

  34. apanat sagt:

    Da kann ich auch nur sagen: Weiter so! und darauf hinweisen, dass Christian auf http://de.wikiversity.org/wiki/Projekt:Finanzkrise2008 noch ein weiteres interessantesProjekt angestoßen hat, das sehr viele von uns auch inhaltlich interssieren dürfte.

  35. […] in Planung ist, aber schon im Netz vorbereitet wird. Wie es zu der Idee kam, berichtet cspannagel hier. In den Kommentaren äußern sich Studenten, der Professor, dessen Methode (Lernen durch Lehren) […]

  36. cspannagel sagt:

    @apanat Danke für den Hinweis auf unser Finanzkrisen-Projekt. Kleine Korrektur: Das habe nicht ich angestoßen, sondern Martin. Er hat es als Weltverbesserungsprojekt auf dem EduCamp 08 vorgeschlagen, und seitdem sind wir dabei, das Projekt zu planen und doch relativ schnell zu starten.

  37. […] by Christan Spannagels question in a Seminar what makes a Seminar in classic Structures good or bad [Resulting […]

  38. […] Seminar: http://de.wikiversity.org/wiki/Kurs:Fachdidaktik_Informatik Weblog-Artikel,Teil1: Über Vortragsseminare und die Dynamik des Netzes Weblog-Artikel, Teil 2: Die Dynamik des Netzes – Fortsetzung Forum der 11c von Jean-Pol Martin: […]

  39. […] von blogpatenschaften.de hat mich gefragt, ob ich nicht einen Gastbeitrag in ihrem Blog über unser Seminarkonzept schreiben möchte. Dieses Angebot finde ich natürlich ganz toll – hier ist der […]

  40. […] bin ich mit genau dieser Einstellung in mein Informatikdidaktik-Seminar gegangen, um gemeinsam mit den Studierenden ein neues Konzept zu entwickeln. Die Idee hatte ich, […]

  41. […] November 14, 2008 von cspannagel Lutz Berger war gestern in unserem Seminar und hat unsere Aktivitäten gefilmt und uns interviewt. Es ist wahnsinnig viel Material entstanden. […]

  42. […] Donnerstag, November 20, 2008 von cspannagel Wenn man als Dozent bzw. Lehrer vernetzt ist (z.B. über Twitter, Weblogs, Wikis, …), dann enstehen ganz neue Möglichkeiten, die eigene Lehrveranstaltung oder den Unterricht zu öffnen. Dies ist beispielsweise in meinem Seminar geschehen. Durch die öffentliche Diskussion von LdL sind mehrere Menschen (Lutz, Nils, …) auf unser Seminar aufmerksam geworden und sind mit uns “in Resonanz” getreten. Über die zahlreichen Projekte, die dadurch entstanden sind, habe ich bereits berichtet. […]

  43. […] einsetzen bzw. an Hochschulen in der Lehrerausbildung innovative Wege mit Web 2.0 gehen (z.B. hier, hier, hier und […]

  44. […] finde ich, was passieren kann, wenn ein motivierter Hochschullehrer ein Seminar nach außen öffnet, und Studierende und eine interessierte Web-Öffentlichkeit gemeinsam im echt […]

  45. […] insbesondere in meiner eigenen Auffassung vom Lernen. Neuronenmetapher, Öffentliche Wissenschaft, Dynamik des Netzes, Maschendraht-Community, LdL – das alles sind Konzepte, die mich stark geprägt haben. An dieser […]

  46. […] einer mag sich noch daran erinnern: Vor fast 3 Jahren hatte ich ein Informatik-Didaktik-Seminar, das für mich (und ich glaube, auch für die Teilnehmer) vieles verändert hat. Durch die […]

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